Seit nunmehr 5 Jahren findet am Amplonius-Gymnasium eine Fahrt in die Gedenkstätte Auschwitz im Rahmen eines Projektkurses statt. Aus unserer Sicht in heute ein solches pädagogisches Angebot wichtiger denn je. Anlässlich des 5jährigen Austauschs ist in diesem Jahr eine besonders große Schülergruppe nach Polen gereist, ein Zeichen für das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an einem lebendigen Geschichtsunterricht. Hierin sehen wir einen wesentlichen Auftrag gymnasialer Bildung.
Das Ergebnis ist ein eindrucksvoller, emotionaler und persönlicher Bericht:
Bilder, Fotos, Schaukästen, Besucher mit Headsets, die ihrem Guide von Raum zu Raum folgen. Manche unterhalten sich. Du überlegst, welche Sprachen sie sprechen. Ab und zu ist es schwer voranzukommen, weil irgendjemand dir den Weg versperrt. Du fühlst dich wie in einem Museum. Und dann betrittst du diesen Raum und siehst die Haare. Vor langer Zeit abgeschnitten. Aufeinandergetürmt, meterlang, mittlerweile vielfach verfilzt. Ganz in der Nähe ein Raum voller Schuhe. In allen Größen, auch Kinderschuhe, schlichte und aufwendig gefertigte. Manche kaputt, andere sehen fast neu aus. Du fragst dich: Wessen Haare sind das? Wem gehörten die Schuhe? Spätestens jetzt wird dir klar, dass du nicht nur in einem Museum bist, sondern an einem Ort, an dem Menschen vor etwa 75 Jahren alles genommen worden ist. Den meisten auch ihr Leben. Du bist im Stammlager: Auschwitz I. Heute, (mehr …)